ein großes Wort! Leider sind wir unsere neue Wohnung los, trotz Vorvertrag. Malo hat sich anders entschieden und wir können unsere Klamotten, Farbe und Kärcher aus der neuen Wohnung holen. Ob wir ihm das alles in Rechnung stellen müssen wir mal schauen. Jedenfalls gab es selten einen der mich/uns so veralbert hat. Das frustriert schon sehr zumal wir uns echt auf die Wohnung gefreut haben. Keinen Nachbarn der den ganzen Tag nur fluchend auf dem Balkon sitzt und kein „Trampeltier“ welches den ganzen Tag in der Wohnung über uns hin und her läuft – das bis in die späte Nacht.

Naja – egal … suchen wir halt was anderes. Wird sich schon was finden in Kempen.

Aber jetzt mal was positives 🙂 Morgen geht es immerhin für ein paar Tage nach Hamburg. Immerhin diesmal Laaaanges Wochenende – von morgen Donnerstag bis Montag. Das wird ein Fest mit Abends Grauburgunder 😉

Schauen wir mal … Fahrtechnisch wird das zwar dank SEV ne Katastrophe aber egal. Hauptsache wir sind um 12 Uhr in Hamburg und können im „Nagel“ was essen.

Auszug aus Szene-Hamburg

Nagel: Traditionshaus mit Brechbecken
Kultwirt Harald Vitense ist Experte für Sorgen, Nöte oder ein einfaches kühles Bier. Mit Blume und Papierkrause am Hamburger Hauptbahnhof.

Es ist gut und wichtig, dass es noch Kneipen wie der Nagel gibt. Neben all den Spezialisten für Craft Beer oder Gin vergessen die Leute oft, dass die besonderen Wirte wie Harald Vitense (Foto) die Experten für ganz andere elementare Dinge des Großstadtlebens sind: Sorgen, Nöte, Liebeskummer oder ein einfaches kühles Bier. Mit Blume und Papierkrause.

Harald war schon immer ein Freund der „Übriggebliebenen“. Aber auch von Touristen, Schauspielern, Lebenskünstlern und Bahnreisenden, die hier alle ebenso einkehren. Wichtig sind ihm Anstand und Respekt, in diesen Bereichen hat er Erfahrung wie kaum ein zweiter in Hamburgs Gastronomie. Obwohl er natürlich auch andere Geschichten erzählen kann: Fragen Sie ihn doch zum Beispiel, wie ihm die gute alte D-Mark mal den Allerwertesten gerettet hat.

Eine der ältesten Bierstuben


Chef und Fleischermeister Peter Wörlein weiß, dass der Nagel eine der ältesten Bierstuben Hamburgs ist – laut Eigenauskunft steht sie seit dem Revoluzzerjahr 1848. Damals allerdings am Rödingsmarkt, an den Hauptbahnhof verschlug es die Speisewirtschaft Nagel 1916. Seit 99 Jahren also eine vergnügliche Adresse für „ein Pils vom Fass“ (0,33 Liter 3,50 Euro). Oder die weltberühmten Bratkartoffeln – wahlweise mit Schnitzel oder Eisbein.

Überall hängen Plaketten, Bilder und alte Werbeschilder an den von Millionen Zigaretten naturbraun gefärbten Wänden, unzählige Flaschen Schnaps und (guter) Wein zieren die leiterhohen Regale; und auf dem Männerklo steht das weltberühmte Kotzbecken – eine Einrichtung, die sich von selbst erklärt.

Würde sich Harald sonst aber auch bereitwillig drüber auslassen. Wie bei Fragen nach seiner Bartpflege (seit 1974 züchtet er das gute Stück), nach seinem mexikanischen Miniautomobil oder seinem ersten Tag im Nagel – eigentlich sollte er lediglich seiner Schwiegermutter bei der Inventur helfen. Einen Samstag. Nun ist er seit 27 Jahren da. Und bleibt noch fünf. Dann möchte er in Rente gehen und mit ihm ein echter Kneipen-Dinosaurier.

Text: Jannes Vahl

Foto: Jakob Börner

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