… meint man 🙂 Jedenfalls sollte ab heute alles wieder seinen normalen Gang gehen. Denkste! Der Blick in die Bahn App verheißt nichts gutes, Hinweise, dass ein Wagen fehlt und Verbindungsausfälle. Es ist nicht zu fassen wie die Transdev es immer wieder hinbekommt auf dieser kurzen Strecke so ein Chaos hin zu bekommen.

Und zum krönenden Abschluss der Rückfahrt von Krefeld nach Kempen fehlt nicht nur ein Wagen sondern mehrere. Da der RE10 normalerweise mit drei Wagen unterwegs ist, tut ein fehlender Wagen schon weh aber zwei fehlende Wagen!? Da würde ich doch mal sagen … Transdev, alles richtig gemacht.

Hier ein Erfahrungsbericht aus dem „Kleveblog.de“ in dem auch das Original zu lesen ist:

Ein RE-10-Mitarbeiter spricht es per Durchsage aus: „Wir sind genauso abgef… wie Sie!“

Am Freitag berichtete eine Verwandte, dass sie von Köln nach Kleve etwa viereinhalb Stunden unterwegs war, verbunden mit diversen – nicht erläuterten – Aufenthalten auf offener Strecke. Sie war natürlich entrüstet, aber für uns, die wir am Tresen stehen und auf der Suche nach Neuem sind, war diese Geschichte nicht mehr als der Sack Reis, der in China umgefallen ist. Man kennt sie, auch der fleißigen Kommentatoren hier, zur Genüge, und es ist natürlich auch weiterhin wichtig, dass dieses Komplettversagen dokumentiert wird, denn immerhin ist es ja gerade mal ein paar Jahre her, dass 60 Millionen Euro an Steuergeldern in die Strecke investiert wurden, mit dem Ziel, die halbstündliche Verbindung vom Niederrhein nach Düsseldorf zuverlässiger zu machen. Doch das unselige Zusammenwirken aus veralteter und maroder Technik in den Händen eines privaten Betreibers, der wiederum von einem desinteressierten Schienennetzbetreiber abhängig ist, hat zu keinerlei Verbesserung geführt, und, man sollte dies vielleicht noch einmal betonen, es geht um vielleicht ein halbes Dutzend Züge, die auf einer gut hundert Kilometer langen Strecke simultan bewegt und unter Kontrolle gehalten werden müssen, es handelt sich also nicht um den Betrieb einer Internationalen Raumstation oder eines Fusionsreaktors.

Doch in der Malaise, die sich da in Dauerschleife vor unserem Leben abspielt, gibt es ab und an immer wieder Momente der Wahrheit, die – so wie in Hans Christian Andersens Märchen vom Kaiser und seinen neuen Kleidern – zwischen all den offiziellen Verlautbarungen, dass alles bald besser werde und nun vielleicht schon 67 Prozent oder 72 Prozent der Züge fahren und die Stellwerke immerhin die meiste Zeit besetzt sind (trotz Champions League) und die Weichen und Bahnübergänge ihrer Bestimmung fehlerfrei gerecht werden, für einen Moment des befreiten Durchatmens sorgen, weil sie den Nebel, der die Wirklichkeit umschleiert, wegblasen und für ein befreites Durchatmen sorgen. Von einem dieser seltenen Momente berichtete nun der grüne Kreistagsabgeordnete David Krystof, Vorsitzender des Verkehrsausschusses der Kreistages Kleve. Denn ein Mitarbeiter der RheinRuhrBahn nutze die Ansage nicht nur, um sich zu verabschieden, sondern sprach in deutlichen Worten darüber, wie sehr die Zustände auf dem RE10 auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter belasten.

Der Wortlaut der Durchsage:

„Meine Damen und Herren, die Zustände rund um den RE 10 sind nicht mehr zu entschuldigen und ich sagen Ihnen, wir, die MitarbeiterInnen der RheinRuhrBahn, sitzen mit ihnen gemeinsam in ein- und demselben Boot. Wir sind mindestens genauso verärgert, wie Sie es sind. Unsere Nerven liegen blank und, meine Damen und Herren, entschuldigen Sie bitte meine Ausdrucksweise: Wir sind mindestens genauso abgefuckt wie Sie es sind!
Dieses Theater, welches sich hier täglich wiederholt, ist einfach nur noch zum Kotzen. Wir haben auch keine Lust mehr darauf und vor allen Dingen ist das Ganze nicht mehr zu entschuldigen. Wir wissen selbst teilweise keinen Rat mehr. Uns bleibt nur noch mit ihnen zu hoffen, dass sich die Zustände bald wieder zum Besseren wenden. Wir bedanken uns dennoch für Ihre Mitreise und wünschen Ihnen weiter einen schönen Tag.“

„Die Worte waren sehr persönlich und die Ehrlichkeit kam im Zug sehr gut an. Man hat gemerkt, dass die Fahrgäste den Frust gut nachvollziehen konnten“, beschreibt David Krystof die Situation. Er sei den Mitarbeitern die unter eigentlich untragbaren Zuständen weiter ihren Job machen und nicht weniger von verspätetem Feierabend oder verpassten Terminen betroffen sein, sehr dankbar für ihren Einsatz.

Zur Verbesserung der Situation hat der Politiker der GRÜNEN, der auch in den Gremien des VRR sitzt, drei konkrete Forderungen:

  • Als Sofortmaßnahme wäre ein zusätzlicher Ersatzbus zwischen Kempen und Krefeld nötig. Dort bleiben aktuell immer wieder Fahrgäste zurück, weil sie nicht mehr in den Zug passen.
  • Bis auf weiteres sollte die 1. Klasse grundsätzlich freigegeben werden, um die volle Kapazität der verbleibenden Züge zu nutzen.
  • Es braucht grundsätzlich mehr Fahrzeuge für den RE 10, weil der Wartungsaufwand bei der Bestandsflotte zu groß geworden ist, um einen stabilen Betrieb zu ermöglichen. Auch sind als Folge des Deutschlandtickets die Fahrgastzahlen insgesamt deutlich gestiegen und es braucht allein dafür mehr Sitzplätze.

Darüber hinaus fordert er, dass mehr für die Mitarbeitenden getan wird. Es sei nicht gesund täglich so einem Stress ausgesetzt zu sein. Hier hab die RheinRuhrBahn auch eine Fürsorgepflicht für ihre Mitarbeitenden.
Aus Fahrgastsicht sei es positiv, dass mittlerweile bei den meisten Ersatzbussen auch Live-Daten zur Verspätung angezeigt werden. So weiß man sicher, ob und wann ein Bus kommt. Auch sind die Ausfälle mittlerweile nicht nur für den nächsten Tag in den Auskunftssystemen hinterlegt. Das schafft zumindest mehr Planungssicherheit. Hier haben die intensiven Gespräche vom VRR mit der RheinRuhrBahn etwas erreicht.

Zitat Ende – dem ist nichts mehr hinzu zu fügen!!

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